Was machen wir als Kinder- und Jugendpsychiater eigentlich?
Der Kinder- und Jugendpsychiater ist ein Facharzt. Er hat Medizin studiert und eine 5-jährige Weiterbildung, die auch das Gebiet der psychosomatischen Störungen umfasst, absolviert. Im Rahmen seiner Weiterbildung, hat er zudem eine fundierte Psychotherapieausbildung, zum Teil auch mit weiteren Zusatzqualifikationen, erfolgreich abgeschlossen. Anders als psychologische oder andere Psychotherapeuten darf ein Kinder- und Jugendpsychiater zum einen also psychotherapeutische Behandlung durchführen und darüber hinaus auch andere Therapien wie z. B. Ergotherapie, Logopädie oder Medikamente verschreiben und Überweisungen zu anderen Spezialisten oder auch ins Krankenhaus ausstellen.
Ein Kinder- und Jugendpsychiater bietet Kindern und Jugendlichen und Ihnen als Eltern und/oder Bezugspersonen Hilfe an, wenn es um Gesundheitsstörungen geht, welche die psychische Verfassung, also die Gefühlswelt, das Denken, das Gedächtnis, das Erleben und Verhalten sowie die Psychomotorik beeinträchtigen. Die Störungen können durch aktuelle Erlebnisse, zurückliegende belastende Erfahrungen, durch seelische Konflikte oder zwischenmenschliche Spannungen, Überforderungsprozesse, gestörte Entwicklungsabläufe sowie durch Veränderungen des Gehirns und des Gehirnstoffwechsels hervorgerufen werden. Nicht selten äußert sich eine seelische Erkrankung auch körperlich, d. h. in einer psychosomatischen Störung, für die der Kinder- oder Hausarzt keine organische Ursache findet. Andererseits verbirgt sich nicht hinter jeder Verhaltensauffälligkeit oder jeder emotionalen Beeinträchtigung eine psychische Erkrankung, manchmal geht es bei der Vorstellung bei uns einfach nur darum, eine psychische Störung auszuschließen.
ZUHÖREN
ANTEIL NEHMEN
DIAGNOSTIK
BEHANDLUNG
IN DER DIAGNOSTIK UND BEHANDLUNG BEFASSEN WIR UNS ZUM BEISPIEL MIT
- Verhaltens- und Entwicklungsstörungen im Vorschulalter
- Emotionalen und sozialen Verhaltensstörungen
- Einnässen und Einkoten
- Beziehungs- und Bindungsstörungen
- Lern- und Teilleistungsstörungen, z.B. Lese-Rechtschreib- oder Rechenstörungen
- Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS, ADS)
- Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen
- Essstörungen
- Psychosen
- Belastungsreaktionen, z. B. in familiären oder anderen Krisensituationen
- Traumatisierungen
- Tic-Erkrankungen
- Körperlichen Symptomen als Ausdruck seelischer Not
- Seelischen Problemen als Folge von körperlichen Erkrankungen, u. a.
Das erste Untersuchungsinstrument eines Kinder- und Jugendpsychiaters ist das Gespräch. Gemeinsam mit Euch, als betroffene Kinder und Jugendliche, sowie mit Ihnen als Angehörige, versuchen wir Zusammenhänge und Probleme zu verstehen. Unsere Arbeit in einem Team von Mitarbeitern mit unterschiedlichen Berufen und Qualifikationen ermöglicht es uns, die kindliche Entwicklung umfassend zu betrachten und eine gezielte, individuelle Diagnostik und Therapie in die Wege zu leiten. Zur Diagnostik können z. B. eine körperliche Untersuchung, Fragebögen, psychologische Tests wie z. B. zur Intelligenz, Konzentration oder zu anderen Fähigkeiten oder auch ein EEG oder Laboruntersuchungen gehören. Auch die Therapie kann sehr unterschiedlich sein. Ein Kinder- und Jugendpsychiater wird nach Deinem oder Ihrem Anliegen und Auftrag fragen und im Anschluss an die Untersuchung einen Behandlungsvorschlag machen und mit Dir/Ihnen überlegen, welche Hilfe sinnvoll sein könnte. In unserer Praxis liegt der Schwerpunkt der therapeutischen Behandlung im Bereich der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, aber auch verhaltenstherapeutische und systemische Interventionen und die medikamentöse Behandlung werden ergänzend angeboten. Mit Ergotherapeuten, Logopäden, Lerntherapeuten, sowie niedergelassenen Psychotherapeuten, Kinderärzten und Arztpraxen anderer Fachrichtungen, kinder- und jugendpsychiatrischen, allgemeinpsychiatrischen und sozialpädiatrischen Ambulanzen, Frühförder- und Beratungsstellen, Tageskliniken und anderen Kliniken in Gießen und Umgebung stehen wir in engem Austausch. Ebenfalls wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit den Erziehern und Lehrern der Kindergärten und Schulen, anderen ambulanten sozialpädagogischen Helfern, Heimeinrichtungen sowie dem Jugendamt. Für Kinder- und Jugendwohngruppen bieten wir Fachberatungen und Visiten an. Durch gemeinsamen Austausch, gegenseitige fachliche Beratung und eine enge Zusammenarbeit möchten wir unseren Patienten und ihren Angehörigen auch bei komplexen Problematiken bestmöglich und umfassend helfen.
Wir hoffen, Euch bzw. Ihnen ist unser Tun und Arbeiten nun etwas klarer geworden.
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine Mail.